Hallo Modellstellwerker,

ich möchte zum Umsetzen der Lok punktgenau halten. Die Kupplung zwischen Lok und Wagen soll über der Entkupplungsbohle zum Halten kommen. Die Stelle kann ich zwischen Lok und Wagen mit einer Lichtschranke von oben nach unten zwischen Kupplung und Puffer detektieren. Da der Haltepunkt nicht vor, sondern hinter der Lok ist, kann man dies mit einem Haltmelder nicht lösen. Daher kommt der Haltbefehl von einem Makro. Kurz vor der Lichtschranke hat der Zug seine Kriechgeschwindigkeit von 10 km/h erreicht und sobald der Lichtstrahl das Lokende ermittelt hat, wird der Melder betätigt und das Makro sendet den Befehl "blockdir blocknr". Blockdir, damit die Lok sofort stoppt. Der Befehl "blockdir" also Richtungswechsel wirkt als Nothalt (ohne Bremsverzögerung) bei meinen Lenz Decodern sofort.
Die Zimo Sounddecoder fahren bei Kriechgeschwindigkeit 10 km/h noch 5-7 cm weiter.
Mit Handsteuerung über Lenz Handregler machen dagegen alle Decoder den sofortigen Nothalt mit der Richtungswechseltaste.
Kann mir das jemand erklären?

Viele Grüße
Heinz

Modellstellwerk Vers 10.2, SpDrS60, Windows 10, Lenz LZV200 V3.8, H0, 2-L, DCC, S88N, LDT High Speed Interface, Digikeijs DR4088CS

Moin Heinz,

die Erklärung dafür kann ich dir nicht liefern, aber dich an meinem Gedankengut zu der Angelegenheit beteiligen.

Die Richtungsumstellung sowie alle Befehle gehen von der Zentrale zum angesprochenen Dekoder.
Blockdir geht von Mstw/Makro an die Zentrale, Richtungswechsel mit dem Handregler direkt an die Zentrale.
Dieses und die Eigenschaften verschiedener Dekoder wirken sich da sicher aus. Ob das stimmt weiß ich nicht, aber ich habe mir
Gedanken gemacht.

Gruß

Reinhold

Hallo Heinz,

ein paar Gedanken zu Deinem Plan:

1. zum Stoppen des Zuges wäre ´blockspeep = 0´ der richtige Befehl. ´blockdir´ stoppt natürlich auch.
2. die unterschiedlichen Reaktionen der Loks mit den verschiedenen Decodern dürften auf die internen Einstellungen basieren.
3. mein Vorschlag - bau in die Lok eine fernsteuerbare Kupplung ein und Du kannst über einen Funktionsaufruf die Wagen abhängen. Der Funktionsaufruf leitet den ´Kupplungswalzer´ ein, eine im Decoder programmierte Befehlsfolge. Die Lok setzt kurz zurück um die Kupplung frei zu bekommen, entkuppelt und fährt etwas nach vorn. Wie im richtigen Leben!

Märklin, Fleischmann, Kreis und Roco - vielleicht gibts noch mehr Firmen, die diese Kupplungen anbieten?

Vielleicht eine Idee.

Gruß Ulli

Hallo Ulli,

1. Es gibt bei DCC einen Befehl "Lokspezifischer Nothalt". Den kann ich mit dem Lenz Handregler mit der Taste Richtungswechsel senden.
Alle meine Decoder (Lenz und Zimo) machen diesen Nothalt. Bei ModellStw ist der Befehl leider nicht implementiert und er wird wohl auch nie implementiert werden. Die Wunsch- und Korrekturliste für Ronald ist ja schon groß genug.

2. Meine Untersuchungen haben ergeben, daß sowohl bei blockdir als auch bei blockspeed=0 die Bremsverzögerung CV4 als auch die eingestellte Lok-/Zugmasse in ModellStw abgearbeitet werden. Die Zimo Decoder haben eine höhere Bremsverzögerung CV4 als Werkseinstellung. Diese habe ich korrigiert.
Nun funktioniert der punktgenaue Halt mit der Kupplung zwischen Lok und Zug über der Entkupplungsbohle mit Makroprogrammierung.

3. Zwei Stück fernsteuerbare Kupplungen in jeder Lok ist zwar sehr schön, aber ist mir zu teuer.

Mein Schattenbahnhof besteht aus Stumpfgleisen. Meine Züge halten vor dem SHB. Wendezüge fahren ein. Bei anderen Zügen wird die Lok abgekuppelt. Tenderloks und Dieselloks umfahren den Zug, Schlepptenderloks fahren durch die Kehrschleife (werden gedreht). Anschließend fahren die Loks wieder an den Zug und schieben ihn in den SHB. VT95 mit Beiwagen und Schienenstraßenbus fahren erst durch die Wendeschleife und dann rückwärts in den SHB.
Das ist alles mit ModellStw und enthaltener SHB-Steuerung sowie Makroprogrammierung machbar, funktioniert automatisch und ist größtenteils schon umgesetzt.
Ich spare beim SHB Weichen und Platz und der Betrieb auf der Anlage sieht vorbildgerechter aus (Hundeknochenprinzip).

Als nächstes werde ich noch alle SHB-Gleise auf einer großen Schiebebühne unterbringen. 14 Gleise auf 60 cm Breite.
Damit entfallen fast alle Weichen. Ich werde in ModellStw alle Weichen (virtuell) und Fahrstraßen einfügen und mein Arduino holt sich von ModellStw die Weichenstellungen und verfährt die SHB-Schiebebühne entsprechend mit einem Schrittmotor.

Viele Grüße
Heinz

Modellstellwerk Vers 10.2, SpDrS60, Windows 10, Lenz LZV200 V3.8, H0, 2-L, DCC, S88N, LDT High Speed Interface, Digikeijs DR4088CS

Moin Heinz,

dann gratuliere ich zum Erfolg und zum Projekt.
Meine Frage wäre daher, wie der Vorgang des ansetzens an den Zug nach Lokumlauf funktioniert? Sicherlich sind doch nicht alle Züge gleich lang?
Ich hatte einen ähnlichen Vorgang auch schon mal durchgeführt, allerdings mit manuellem abkuppeln. Aber das ankuppeln war nicht gut fürs Auge
und ich habe es dann wieder rückläufig gemacht. Sicher wäre es mit Umbau der Gleisanlagen/Kontakte/Lichtschranken besser geworden.
Aber im Bstg Bereich sind zu viele Faktoren zu berücksichtigen.

Dir dann weiterhin viel Erfolg

Reinhold

Hallo Reinhold,

der Schattenbahnhof befindet sich später ja "unter der Erde". Daher fahre ich einfach mit kleiner Geschwindigkeit an den Zug und schiebe ihn ohne Halt in den SHB; es sieht ja keiner. Im Detail ist schon einiges zu beachten. So habe ich fast noch keine Widerstandsachsen an den Wagen. Das führt dazu, dass die Besetztmeldung im Gleis beim Schieben wieder erlischt, wenn die Lok noch nicht im Abschnitt ist. Also mit Makro Besetztmelder halten, bis der erste Wagen das Ende des Stumpfgleises erreicht und die Lichtschranke anspricht. Dann Fahrtrichtungswechsel und ein Stück vorziehen, bis die Lichtschranke (für mehrere Gleise) wieder frei ist. In dem Moment erkennt man auch, ob das Ankuppeln funktioniert hat. Auch das Abkuppeln ist ein Schwachpunkt, wenn die Kupplungen die falsche Höhe haben. Da diese ganze Prozedur automatisch abläuft, müssen die Makros Fehler abfangen und melden. Sollte z.B. der Zug beim Schieben nicht zum Halten kommen, mache ich einen Kurzschluß.
Das elegantere Erreichen der Entkupplungsposition ohne langes Kriechen brauche ich für ein Bahnhofsstumpfgleis. Hier machen aber nach der Einfahrt des Zuges und dem Entkuppeln "Rangierer und Lokführer" ihre Arbeit beim Umsetzen.
Für das Erkennen der Zuglänge experimentiere ich noch mit einem Laserentfernungssensor (5 EUR) und Mikroprozessor Arduino (3 EUR).
Man könnte auf dem geraden Einfahrgleis den Zug von hinten Anpeilen und die Länge errechnen. Nur wie soll ich das ModellStw kommunizieren? Mit 8 Meldern 8 Bit (256 Werte)? Da bist du aber mit Makrokapazität bald am Ende. Hier fehlt noch eine digitale Schnittstelle, die aber schon benutzt wird beim Einmessen von Loks mit cdB Tachomesser oder µcon RailSpeed.

Viele Grüße
Heinz

Modellstellwerk Vers 10.2, SpDrS60, Windows 10, Lenz LZV200 V3.8, H0, 2-L, DCC, S88N, LDT High Speed Interface, Digikeijs DR4088CS

Hallo Heinz,

danke für die klärenden Worte. Das mit den Kupplungen und Kuppel/Entkuppelqualität hätte ich auch noch angebracht.
Besonders Bügelkupplungen Fleischmann/Roco untereinander sind oftmals unzertrennbar.
Ich hatte schon die Umstellung an Lok- und Zugenden auf Flm Profi umzustellen. Ich glaube, dort die verlässlichste
Handhabung entdeckt zu haben. Technisch so wie optisch.

Ich bin auch gerade down the Kellertrepp am rumärgern. Dazu komme ich aber nachher noch mit einem gesonderten Beitrag.

Einen schönen Restsonntag wünschend verbleibe ich vorerst

Reinhold

Hallo Heinz,
du schreibst, dass du mit einem ARDUINO die Weichenstellung im ModellStw abfragst.
Hab ich da was übersehen, oder gibt es tatsächlich eine Schnittstelle im ModellStw, die ich nicht kenne .

Hintergrund meiner Frage: ich experimentiere nämlich aktuell mit einem Raspberry Pi, und möchte auch verschiedene Dinge im Modellstw abfragen. Geht aber meiner Meinung nach nicht, weil das ja 2 verschiedene Hardware-Welten sind.

Könntest du mich da mal aufklären - wäre super ?!

Schönen Gruß aus dem Spessart nach einer turbulenten Gewitternacht
Werner

[H0 K-Gleis / Fahren: z21 mit Uhlenbrock Power-4 (DCC) / Melden+Schalten: Stärz Businterface + Decoder/Melder(Selectrix) / PC: Fujitsu Esprimo 2,8 GHz mit WIN10 / ModellStw 10.6B109)

Ich mit meiner vorlauten Klappe mische mich mal ein

Hallo Werner,

du kannst die Weichen über die Umschaltkontakte der Weichenantriebe abfragen oder den Dekoderausgang beim
Umstellen "aushorchen".
Ich habe bei mir drei Arduinos (Adonisse) in Betrieb. Wobei einer Lichtsperrsignale schaltet.

Dann weiter viel Mstw Freude

Reinhold

Hallo Reinhold,
o.k. verstanden - also nur über zusätzlichen Hardwareaufwand.
Danke, und schönen Sonntag; hoffentlich unwetterfrei

Werner

[H0 K-Gleis / Fahren: z21 mit Uhlenbrock Power-4 (DCC) / Melden+Schalten: Stärz Businterface + Decoder/Melder(Selectrix) / PC: Fujitsu Esprimo 2,8 GHz mit WIN10 / ModellStw 10.6B109)