nachdem ich die Umstellung meiner MOBA von einer älteren Software auf Modellstellwerk voran getrieben habe, bin ich mit einigen Problemen konfrontiert, die ich hier mal zur Diskussion stellen möchte. Evt. haben andere Nutzer von Mstw gleiche oder ähnliche Themen bereits auch schon gehabt:
Haltstellung von einigen Signalen nach Freigabe der Fahrstrasse:
Bei den Blöcken ist der Haken gesetzt bei "Haltfall erst nach verlassen"
Trotzdem wird das Signal schon auf Halt gesetzt, sobald der Zug losfährt, den Folgeblock besetzt meldet und der Startblock noch nicht freigegeben ist. Dieses Verhalten tritt nicht bei allen Signalen auf.
SSB funktioniert nur sporadisch:
Auf meiner Anlage gibt es eine separate S-Bahn Strecke, die ich zu Testzwecken nutzen kann.
Hier sind 11 Signale mit entsprechender Anzahl Blöcke in einem Rundkurs verbaut.
Die notwendigen Fahrstrassen sind ebenso projektiert.
Die SSB sollte es nun eigentlich abbilden, eine Runde ohne Eingriff zu fahren.
Das findet jedoch noch bei weitem nicht statt.
Sporadisch wird eine automatische Fahrt über 1 oder 2 Signale gesteuert, das seltsamerweise immer an verschiedenen Stellen.
Mitunter muss aber jede Fahrstrasse von Hand ausgelöst werden.
Auch wenn nur mit einem Zug gefahren wird, so hält dieser auch nicht an den Stellen, wo ein Halt gefordert wird.
Zugnummerverfolgung:
Die ZN wird wahrlos verteilt über den kompletten Gleisplan eingetragen, also auch auf Gleisen, wo der Zug überhaupt nicht gefahren ist oder soll. Dabei spielt es keine Rolle, ob 1 oder mehrere Zügen unterwegs sind.
Würde mich über Tips freuen, wie ich hiermit weiter kommen kann.
Beiträge: 62 Ort: Zwischen Harz und Heide Eingetreten: 13.07.20 Status: Offline
Eingetragen am 04.03.2022 08:32
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Ulli9391 schrieb:Eintrag gelöscht: Wenn der erste mit Melder eingerichtete Block in der Fahrstraße belegt wird.
Der zweite Punkt ist nach meinem Wissen die Grundlage für SpDrS; der erste Punkt ein Kompromiss in Modellstellwerk.
Hallo Ulli,
das kann man so sagen.
Sowohl in einem Relaisstellwerk in Spurplantechnk als auch im ESTW gilt, dass jedes Element einer Fahrstraße nach dem Befahrungszyklus frei - belegt - frei einzeln aufgelöst wird.
Zum Haltfall ist zu sagen, dass es in Deutschland die sog. Haltfallverzögerung gibt. Das bedeutet, dass ein auf Fahrt stehendes Hauptsignal erst auf Halt fallen soll, wenn die erste Achse/die Spitze des Schienenfahrzeuges 50m hinter dem Signal ist. Erreicht wird dies durch entsprechende Planung der Gleisfreimeldeabschnitte und Projektierung welcher den Haltfall bewirkt.
Das ist noch ein Relikt aus Dampflokzeiten, weil da die PZB-Magneten häufig nicht ganz vorn angebracht waren und damit sich beim Vorspannbetrieb der Lokführer des zweiten Triebfahrzeuges nicht erschreckt.
Beiträge: 62 Ort: Zwischen Harz und Heide Eingetreten: 13.07.20 Status: Offline
Eingetragen am 04.03.2022 11:08
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HeinzM schrieb:
Wenn der einfahrende Zug im Bahnhofsgleis angekommen und zum Stehen gekommen ist wird die Fahrstraße aufgelöst, das Einfahrsignal geht auf Halt und der zugehörige Block wird mit dem Makro wieder frei gemeldet.
Bei Formsignalen und mechanischer Stellwerkstechnik war es meist ein Bedienungsvorgang nach Einfahrt des Zuges.
1. Einfahrsignal auf Halt stellen.
2. Zugschluß für vollständige Einfahrt prüfen.
3. Streckenblock zurückblocken.
Hallo Heinz,
wenn es am (Einfahr-)Signal eine elektrische Signalflügelkupplung gibt, dann fällt das Signal nach Befahren der Zugeinwirkungsstelle selbsttätig auf Halt. Ebenfalls wird dann im Regelfall die Zugfahrstraße gesamthaft aufgelöst.
Das entspricht in etwa Deinem ersten Szenario, wie es Modellstellwerk auch abbilden kann. Auch bei einem Relaisstellwerk in Fahrstraßentechnik, z.B. Dr S2 findet man das im Prinzip so.
Bei Deinem zweiten Szenario findet man verschiedentlich auch Mitwirktasten am Fenster, die bedient werden müssen, wenn man am Fenster für die Zugschlussbeobachtung steht. Auch sowas habe ich schon mal in einem Dr S2 gesehen.
Beiträge: 978 Ort: zu Hause Eingetreten: 26.02.15 Status: Offline
Eingetragen am 05.03.2022 08:09
Das ruft mich auch auch etwas aus dem warmen Bett.... , nee, bin schon lange hoch.
Zur Bedienung des mechanischen Stellwerks möchte ich auch noch der Vollständigkeithalber (kein Klugschxxxxen) etwas
dazu geben.
Für die Rückstellung des Signalhebels gibt es einen bestimmten Punkt. Dieser nennt sich Signalzugschlußstelle. Und
wie aus der Bezeichung hervor geht, wird das Signal erst auf Halt gestellt, wenn der Zug diesen Punkt mir Zugschluß befahren hat.
Das gilt für alle Hauptsignal. Die Fahrstrasse bleibt nachfolgend weiter mechanisch verschlossen und wird auf verschiedene Weise
aufgelöst. Dazu gibt es dann eine Fahrstrassenzugschlussstelle, bei der der Zeitpunkt und die Auflösung der Fahrstrasse erfolgt.
Dieses kann selbsttätig durch Gleiskontakte oder durch Mitwirkung weiterer Mitarbeiter geschehen und ist auch bei
allen Betriebsstellen anders und ist auch jeweils beschrieben.
Einfahrsignale haben in der Regel keine Signalflügelkupplung, Ausfahrsignal nur am durchgehenden Hauptgleis.
Hier gibt es aber auch örtliche Abweichungen.
Daher die Bedienreihenfolge:
1) Prüfen und und einstellen des Fahrwegs
2) Umstellen des dazugehörigen Fahrstrassenhebels und Blockelektrische Festlegung dieses (kleinen) Hebels
3) Umstellen des Einfahrsignalhebels
4) Zugfahrt
5) Vorbeifahrt an Signalzugschlussstelle und Rückstellung des Signalhebels
6) Bedienen des Streckenblocks/Rückblockung und Ermöglichung weitere nachfolgender Zugfahrten
7) Warten auf Auflösung des Blockelektrischen Verschlusses des Fahrstrassenhebels
8) Wenn erlaubt, Fahrstrassenhebel in Grundstellung legen. Es kann auch sein, dass dieser bis zu einem weiteren
Zeitpunkt umgestellt bleiben muss. S. örtliche Unterlagen.
Alle Angaben ohne Gewähr , ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber gerne