Hallo zusammen

Ich habe ModellStw ganz neu und mich mittlerweile etwas eingearbeitet. Dabei habe ich bei der verwendeten Version 10.8 B124 festgestellt, dass Züge, die über ablenkende Weichen fahren, zu früh wieder beschleunigen. Und zwar geschieht die Beschleunigung bereits in dem Moment, wo der auf die Weiche folgende Block durch die Zugspitze belegt wird. Das vorbildgetreue Verhalten wäre in diesem Fall aber, dass erst beschleunigt wird, wenn der gesamte Zug die Weiche als Langsamfahrstelle vollständig passiert hat.

Die beigefügten Screenshots mit einem Test-Gleisbild veranschaulichen das: Vor Weiche 4, die sich in ablenkender Stellung befindet, bremst der Zug (Zuglänge 175 cm) wie erwartet auf 40 km/h ab. Sobald der nachfolgende Block (vor Hauptsignal 9) belegt wird, wird jedoch beschleunigt (Blockgeschwindigkeit: 80 km/h), obwohl sich der Rest des Zuges noch auf der Weiche bzw. im vorhergehenden Block (vor Hauptsignal 18) befindet. Das Gleiche geschieht auch in Gegenrichtung bei Fahrt über Weiche 2 und Signal 11.

Hat jemand schon ein ähnliches Verhalten festgestellt? Gibt es eine Möglichkeit, (ohne Makros mit Timer o.ä.) das korrekte Fahrverhalten zu erreichen? Ich habe bereits an allen möglichen Parametern herumgeschraubt, ebenso änderte das Anlegen von projektierten Fahrstrassen nichts am beschriebenen Verhalten (auch nicht mit Durchprobieren der unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten unter "Freigeben". Dies, obwohl die Fahrstrassengeschwindigkeit mit FB2 korrekt mit 40 km/h eingetragen ist (und man erwarten müsste, dass diese Geschwindigkeit so lange gefahren wird, bis die Fahrstrasse vollständig aufgelöst wird, bzw. die Weiche freigefahren ist).

A propos projektierte Fahrstrassen: Gemäss Handbuch müsste man, ausser bei Signalstellung FB0 (Halt) oder FB1 (freie Fahrt), bei der Fahrstrassen-Konfiguration eine vom Fahrbegriff abweichende Geschwindigkeit eintragen können. Es gibt im Vorbild ja durchaus Situationen, bei denen dieser Fall vorliegt (die bei entsprechendem FB erlaubte Geschwindigkeit ist dann im Dienstfahrplan vermerkt). Das Feld "Geschwindigkeit" bleibt aber in jeden Fall inaktiv, zumindest bei Verwendung von SBB-Signalen des Typs L. Muss man da speziell noch etwas beachten, damit man eine selbst definierte Geschwindigkeit eingeben kann?

Vielen Dank für eure Unterstützung!
Beste Grüsse Hansueli

Hallo Hansueli,

schön, dass Du zu uns gestossen bist.

Eigentlich sollte das schon funktionieren - beschleunigen erst, wenn der ganze Zug im Block ist und die letzte Weiche freigefahren ist.
Dazu muss ModellStellwerk aber wissen wie lang der Zug ist. Das ist bei der Definition des Zuges mit Lok, Gattung und Länge möglich.
Hast Du das?

Schöne Weihnachten
Gruss Ulli

Hallo Hansueli,
Hast du bei „freigeben“ mal den Melder bei der Weiche 1 eingegeben und das Häckchen „aus“ angeklickt? Dann würde die Einfahr-Fahrstrasse nämlich erst aufgelöst wenn der Zugschluss die Weiche 1 abgedeckt hat. Ev. funktioniert es ja so?
Gruss, Thomas

Hallo Thomas und Ulli

Vielen Dank für eure Antworten. Ja, die Zuglänge ist erfasst (175 cm). Ebenso habe ich die Einstellung "Freigeben mit Melder" probiert (und soeben nochmals kontrolliert). Beides hat aber nicht zum Erfolg geführt.

Ich hänge einmal noch die verwendeten Anlagendaten an, falls das weiterhelfen könnte.

Euch allen hier ebenfalls frohe Festtage!

Grüsse Hansueli

Guten Morgen,

hast du es einmal mit einem anderen Signaltyp versucht? Ich fahre ja DB und da kann ich unter Hp2 die Geschwindigkeit einstellen.
Meine Einfahrsignale sind alle Hp0/Hp1/Hp2 verträglich und werden auch in der Form in der Fahrstrasse verwendet.
So kann ich bei Hp2 auch 60 km/h einstellen.
Ob bei dir bei der vorgeschlagenen Verwendung anderweitig Unterschiede auftauchen, weiß ich nicht. Aber Versuch macht kluch

Das verhalten des früheren Beschleunigens kenne ich auch. Es findet aber Unterirdisch (Schattenbahnhof) statt, wo die FS sich noch in
der Reifephase befinden.

Gruß

Reinhold

Hallo Hansueli

Habe gerade bei mir nachgeschaut: meine Züge beschleunigen wenn der Startblock frei ist. Ich verwende auch die Signale Typ L. Versuch einmal unter Einstellungen, "Rückmelder Entprellzeit" diese Zeit zu verlängern. Nachteil ist, das dann alle Blöcke nach dieser Zeit erst freigemeldet werden. Aber bei mir klappt das so ganz gut.

Freundlicher Gruss aus dem Emmental
Stefan
H0 DC
Steuerung: ECoS und Modellstw, DCC
Rückmeldung: Littfinski und Märklin

Hallo Hansueli,

beim System Deutsche Bahn gibt es 3 Hauptsignalbegriffe:
Hp 0: Halt
Hp 1: Fahrt mit Streckengeschwindigkeit
Hp 2: Fahrt mit Geschwindigkeitsbeschränkung (40 km/h oder andere, bei ModellStw einstellbar in Fahrstraße)

Ronald hat das Beschleunigen auf Streckengeschwindigkeit nach Ausfahrt mit Geschwindigkeitsbeschränkung irgendwann nach 10.2B18 implementiert.
Voraussetzung ist, dass der Zug mit Zugnummer und Zuglänge im Ausfahrgleis ist und mit Hp 2 (Ausfahrt mit Geschwindigkeitsbeschränkung (40 km/h oder andere einstellbar) ausfährt.
Wenn die Zugspitze in den Block zwischen letzter Weiche und Einfahrsignal fährt, wird nach Abfahren der Zuglänge (letzte Achse hat Weiche verlassen) auf Streckengeschwindigkeit beschleunigt.
Das funktioniert mit 10.8B124.
Aber eine Ausfahrt mit Hp 1 (Ausfahrt mit Streckengeschwindigkeit) funktioniert nur bei der ersten Ausfahrt, bei weiteren Ausfahrten wird wie bei HP 2 mit 40km/h gefahren. Fehler im Programm, unbrauchbar.
Noch schlimmer ist es bei Einfahrt mit Hp 2, da beschleunigt der Zug hinter dem Einfahrsignal auf Streckengeschwindigkeit.
Das ist auch noch vorschriftswidrig, hier gilt: Bei der Einfahrt mit Hp 2 darf die zulässige Geschwindigkeit (40 km/h oder andere) bis zum Halteplatz oder Ausfahrsignal nicht überschritten werden.
Für die Einfahrt kann man im Blockfenster unter Automatik die Höchstgeschwidigkeit auf 0 setzen, um den Fehler bei der Einfahrt auszuschalten.
Bei der Ausfahrt mit Hp 1 bleibt der Fehler.

Für mich sind die Versionen nach 10.2B19 leider nicht zu gebrauchen.

Bei mir ist im Block zwischen letzter Weiche und Einfahrsignal im Blockfenster unter Automatik die Höchstgeschwindigkeit auf 0 eingestellt und wenn die letzte Achse die Weiche bei der Ausfahrt verlassen hat, wird mit Makro auf Streckengeschwindigkeit beschleunigt.

Viele Grüße
Heinz

Modellstellwerk Vers 10.2, SpDrS60, Windows 10, Lenz LZV200 V3.8, H0, 2-L, DCC, S88N, LDT High Speed Interface, Digikeijs DR4088CS