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Anlagenplanung |
1 # 15 |
d021384 Amateur
Beiträge: 10
Ort: Kraichgau (Baden Württemberg)
Eingetreten: 19.01.13 Status: Offline
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Eingetragen am 19.01.2013 14:03 |
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Hallo zusammen
ich habe derzeit zwar schon eine Gleisstreckenplanung, überlege aber aktuell, wie ich die Gleisblöcke gestalte, um eine digitale Steuerung über CAN dort effizient nutzen zu können.
a) Gibt es Empfehlungen zu Gleisblocklängen? Ggf unterschieden nach Fahrgleis, Abstellgleis und Bahnhofsgleis respektive der Übergänge Fahrgleis nach Bahnhof
b) Benötige ich im CAN Kontext trotzdem noch die Bremsstrecken, wie sie z.B. Märklin anbietet (drei Teilblöcke, im Prinzip sogar pro Richtung), um Züge auf Gleisblöcken einzubremsen und somit andere zu schützen? Oder nutze ich PC plus CAN plus Kontaktstrecke, um dort via PC die Bremsung innerhalb eine Blocks durchzuführen (PC müßte eigentlich nur Geschwindigkeit und Bremsweg kennen, um aus dem Einfahren in einem Gleisblock die Bremsung zum Ende des Blocks zu dirigieren)
Gruß & Dank, Frank |
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RE: Anlagenplanung |
2 # 15 |
d021384 Amateur
Threadstarter
Beiträge: 10
Ort: Kraichgau (Baden Württemberg)
Eingetreten: 19.01.13 Status: Offline
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Eingetragen am 19.01.2013 14:32 |
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Mit Gleisblock meine ich eine durchverbundene Gleistrecke, die durch eine Kontakt/Gleisbesetztmeldung im CAN/S88 System erkannt wird |
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RE: Anlagenplanung |
3 # 15 |
Thorsten Site Admin
Beiträge: 2256
Ort: in der Lampe
Eingetreten: 03.06.10 Status: Offline
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Eingetragen am 19.01.2013 15:37 |
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Hallo Frank,
wie lang ein Rückmeldeabschnitt ist hängt vorallem von dem ab was du erreichen möchtes. Eigentlich machen alle Programme reklame es reicht ein Melder pro Abschnitt.
Soweit die Theorie, hast Du nun den Anspruch, das die Loks sehr genau halten reicht das nicht mehr, das gleiche ist auch wenn die Anlage größer wird, einen Block auf der Paradestrecke mit einigen Metern sollte man auch nicht machen.
Mein Tipp ist immer den Rückmeldeabschnitt etwa 1m zu machen, das Kabel muss ja nicht gleich auf einen Rückmelder gelegt werden, sollte man ihn aber brauchen, muss man die Gleise nicht zerlegen um etwas einzufügen. Aus der Erfahrung kann ich sagen, bei den meisten steigt der Anspruch mit der Zeit. Die kleine Testanlage lief toll mit einem Melder dann kam der große aufbau...
Bremsmodule benötigst Du nur, wenn die Kinder beim Handbetrieb auch vor dem Signal automatisch langsamer werden sollen. Für den Computerbetrieb sind diese Module nicht erforderlich.
Schöne Grüße
BR96 Thorsten |
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RE: Anlagenplanung |
4 # 15 |
d021384 Amateur
Threadstarter
Beiträge: 10
Ort: Kraichgau (Baden Württemberg)
Eingetreten: 19.01.13 Status: Offline
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Eingetragen am 19.01.2013 20:46 |
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Hallo Thorsten
vielen Dank für die hilfreiche Erklärung. Teure Bremsmodule spare ich mir dann schon mal.
Schöne Grüße, Frank |
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RE: Anlagenplanung |
5 # 15 |
TukTuk Spezialist
Beiträge: 39
Eingetreten: 10.09.11 Status: Offline
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Eingetragen am 01.12.2013 17:37 |
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Guter Tipp Thorsten,
hast du (oder sonstwer) auch einen auf Lager was die Position betrifft. Soll Ist es besser einen Melder direkt an dem der Weiche folgenden Gleis zu setzen oder lasst man besser ein Gleis "Luft"?
Gruß Hans |
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RE: Anlagenplanung |
6 # 15 |
AndreasWB Spezialist
Beiträge: 312
Eingetreten: 01.01.12 Status: Offline
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Eingetragen am 01.12.2013 19:17 |
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Hallo Hans,
Quote | TukTuk schrieb:... oder lasst man besser ein Gleis "Luft"? |
mit ein Gleis Luft meinst Du wohl eine "Standardschiene Länge?
Normal sollten die unüberwachten Strecken (bei den meisten Programmen dürfen die weichen nicht Bestandteil der Blöcke sein) möglichst kurz sein. Einige Programme kennen auch keine unüberwachten Bereiche zwischen Weichen und wieder überwachten Blöcken. Das führt dann zu Konflikten mit den Freigaben von Weichenstraßen, weil das Programm denkt, der letzte Wagen stünde noch auf der Weiche, bloß weil er rechnerisch noch nicht weit genug im nächsten Meldeabschnitt steht. Was ich da mit einem Programm erlebt habe, erzähle ich lieber mal auf einem Stammtisch.
Wenn es geht also besser den nächsten Melder direkt nach einer Weiche beginnen lassen.
Märklin H0, Umbau auf Digital, Multiprotokoll- und MM(mfx)-Dekoder, PC-Steuerung ohne teure Zentrale,
Gleisbox mit CC-Schnitte
Steuerungsprogramm: WinDigipet 2015
Meine MoBa-Homerpage: http://andreaswb.bplaced.net/modell...ahn.html
Mein YouTube-Kanal: http://www.youtube.com/user/AndyWoBu |
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Autor |
RE: Anlagenplanung |
7 # 15 |
TukTuk Spezialist
Beiträge: 39
Eingetreten: 10.09.11 Status: Offline
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Eingetragen am 02.12.2013 09:05 |
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Dass die Software einem da den einen oder anderen Strich durch die Rechnung macht ist mir auch schon aufgefallen
Aber besten Dank für den Tipp mit direkt nach der Weiche. War eigentlich auch der Meinung, mir aber nicht sicher wegen des Bremsens. Ich baue nächste Woche die ersten Blöcke auf, dann werde ich ja sehen...
Gruß
Hans |
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RE: Anlagenplanung |
8 # 15 |
urs_eppenberger
Beiträge: 1
Eingetreten: 19.10.11 Status: Offline
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Eingetragen am 09.12.2013 12:23 |
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Hallo Hans
Noch ein paar Ergänzungen meinerseits.
Ich fahre mit iTrain als Steuerungsoftware.
Blöcke bei der Modellbahn sind immer zwischen den Weichen.
Wenn das Stück sehr kurz ist, dann würde ich keinen separaten Block machen daraus.
Wenn das Stück zwischen zwei Weichen sehr lang ist, dann sollte es in mehrere Blöcke aufgeteilt werden.
Am besten passt der längste Zug in den Block hinein mit etwas Reserve. Kürzere Blöcke gehen auch, aber es bringt nichts. Längere Blöcke gehen auch, aber wenn du viel Betrieb willst auf deiner Anlage, dann begrenzt die Anzahl Blöcke die Anzahl fahrende Züge. Auf meinen Paradestrecken ist die Blocklänge rund 2.5 mal der längste Zug. Im Betrieb hat sich nun gezeigt, dass ich das besser etwas kürzer gemacht hätte. Heute würde ich keinen Block länger machen als 2 mal der längste Zug.
Es wird oft gemischt in den Begriffen zwischen Besetzt-Melder und Positionsmelder.
Ein Positionsmelder gibt einen Impuls an die Steuerung, wenn die Lok durchfährt, im Sinne eines Ereignisses.
Ein Besetzt-Melder zeigt der Steuerung, dass da irgendwas auf dem überwachten Gleis rumsteht.
Es gibt Modellbahner, die schwören darauf, dass die ganzen Gleise überwacht werden sollten, damit man abgehängte Wagen entdeckt. Andere wie ich haben keine flache Platte, sondern Steigungen. Dort ist ein abgelöster Wagen so oder so eine Katastrophe, weil er sich selbstständig macht und die Wendel runterrauscht und im Schattenbahnhof in einen anderen Zug kracht. Deshalb muss ich diesen Fall durch sorgfältige Wahl und Pflege der Kupplungen möglichst verhindern. Da nützt mir die Modellbahnsteuerung nichts. In der Konsequenz habe ich keine Belegtmeldung gemacht, sondern nur Positionsmelder. iTrain kann mit allem umgehen.
Auf die Frage, wie viele Melder es pro Block braucht, hast du eine Antwort erhalten. Die Software kann aus der Geschwindigkeit der Lok, der Länge des ganzen Zuges, der Länge des Blocks und mit dem Signal eines Rückmelders berechnen, wo der Zug steht und ob der vorherige Block und die Weiche(-nstrasse) dazwischen bereits wieder frei ist. Wenn du Blocklängen machst, die 1-2 mal so lang sind wie dein längster Zug, dann funktioniert es mit einem Rückmelder. Den Block in 2 oder sogar 3 Meldeabschnitte aufzuteilen kann trotzdem Sinn machen. Ich selber fahre mit 2 Meldeabschnitten pro Block. Weniger ist bei iTrain nicht empfohlen, aber machbar.
Letztlich heisst das, dass etwa alle halbe Zuglänge eine Rückmeldung erfolgt an die Steuersoftware. So hat sie das ganze relativ gut im Griff. Die Berechnung der Position wird so immer wieder der Realität angepasst. (Schmutz auf dem Gleis, noch kalter Motor, etc es gibt verschiedenes, was die echte Position eines Zuges von der Theorie abweichen lässt.)
Dann noch das Thema Schattenbahnhof. Die Steuersoftware kann cm genau fahren. Es können also auch zwei Züge hintereinander in einem Schattenbahnhofgleis stehen. Der hintere muss dann halt warten, bis der vordere weg ist. Wenn es auf cm drauf ankommt, dann empfehle ich mehr Rückmelder einzubauen.
Viel Spass mit deinem Projekt, und liebe Grüsse,
Urs.
Bearbeitet von urs_eppenberger am 09.12.2013 12:28 |
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RE: Anlagenplanung |
9 # 15 |
TukTuk Spezialist
Beiträge: 39
Eingetreten: 10.09.11 Status: Offline
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Eingetragen am 09.12.2013 14:00 |
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Hallo Urs,
danke für die umfangreiche Antwort. Ist sehr interessant zu lesen. Nun habe ich bereits angefangen, so wie du schon geschrieben hast. Also vor den Weichen und in ca 1m Abstand jeweils ein Kontaktgleis.
Ich habe mich vorerst für ModellStw entschieden, das sollte auch Rückmeldungen geben, wenn von Hand eine Weiche geschaltet wird. Im ersten Versuch ging das gut, zwischenzeitlich habe ich vermutlich etwas zu viel rumgestellt und krieg die Anzeige nicht mehr bei manueller Veränderung.
Quote | Es wird oft gemischt in den Begriffen zwischen Besetzt-Melder und Positionsmelder. |
Höchst interessant. Ich habe da in der Software noch keinen Unterschied erkannt. Aber da kommen wir schon ans nächste Problemchen. Wie ist das mit Abstellgleisen und im Güterbahnhof?
Da sind die Züge oft kurz und es stehen vereinzelt Wagons rum. Die lassen sich wohl nur überwachen, wenn es das ganze Gleis als Besetzmelder gebaut ist. Im Klartext heist das bei meiner Märklinanlage dass ich über das gesamte Gleis einen Kontakt schalte. Dann ist es wurst wo was steht, das hört man schon beim Rangieren
Na ja, ich geh dann mal wieder verdrahten...
Gruß
Hans
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RE: Anlagenplanung |
10 # 15 |
KHPetri Amateur
Beiträge: 18
Ort: Labenz
Eingetreten: 27.05.14 Status: Offline
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Eingetragen am 12.10.2014 11:58 |
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Hallo Freunde,
ich finde diese Beiträge für meine eigene Planung sehr hilfreich, mir wurden damit sehr gute Hilfestellungen zur
den Fragezeichen gegeben, die schon einige Zeit über meinem Kopf schwebten.
Nun habe ich eine weitere Frage bezüglich belegt Meldung und Zugüberwachung: Ich habe technisches Interesse an Railcom, hat jemand Erfahrung damit zum einen in Zusammenarbeit mit dem Can-Bus und ebenfalls mit der Aufteilung Zuglänge und Gleisüberwachung und Abschnittlänge.
Gruß Karl-Heinz
KHGP |
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